SELBSTMOTIVATION – PRAKTISCHE TIPPS

WARUM NUR?

Das Wörtchen „Warum“ hat so seine Tücken. Wenn Sie schlecht drauf sind, fragen Sie sich bitte nie (!), warum dem so ist. Bestimmt fragen Sie jetzt: „Warum?“ – und das ist ganz einfach zu beantworten.

Wenn Sie sich nämlich diese Frage beantworten, wie lauten denn dann die Antworten? Genau: „Ich bin so schlecht drauf, weil …“ Das heißt, Sie liefern sich Begründungen, warum Sie in einem solch schlechten Zustand sind. Ihr Gehirn speichert das ab und rechtfertigt diesen ungünstigen Zustand für Sie. Festigt ihn. Macht ihn stabiler.

So weit so gut. Jetzt gibt es aber einen anderen Bereich, in dem ist das Wörtchen „Warum“ von entscheidend positiver Bedeutung. Und zwar immer dann, wenn Sie etwas erreichen wollen; wenn Sie ein Ziel haben, sich etwas vornehmen – und wenn Sie gleichzeitig dazu keine rechte Lust haben. Oft ist das Ziel ja attraktiv, der Weg dorthin allerdings nicht so sehr. Schlank sein will jeder – sich bewegen und auf Süßes verzichten, die wenigsten.

Fragen Sie sich bei einer solchen Gelegenheit – z.B. wenn Sie etwas erreichen möchten, aber gleichzeitig keine Lust haben, sich aufzuraffen – bitte einmal: „Warum?“. Ihr Gehirn beginnt jetzt umgekehrt zu arbeiten: Es sucht sich Rechtfertigungen, warum Ihnen dieses Ziel so wichtig ist. Und siehe da – Sie kommen wie von Geisterhand in Bewegung. Und das ist gut so.

Denn: „Motivation“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „bewegen, verändern“. Dem steht freilich meist das natürliche, menschliche Trägheitsgesetz entgegen. Von daher benötigen wir einen Schub zusätzlicher Energie, um überhaupt einmal in Bewegung zu kommen. Und das kriegen Sie vom „Motiv“, das ja im Wort „Motivation“ steckt. Übrigens: „Motiv“ bezeichnet man auch mit einem schönen, alten deutschen Wort als „Beweggrund“. Ihr Grund, um das Ziel zu erreichen, muss also so stark sein, dass er Sie in Bewegung setzt.

Ein kleines Beispiel aus meinen Zielfindungs-Workshops: Hier kommt es öfter vor, dass ein Teilnehmer quasi „nebenbei“ mit dem Rauchen aufhören will. Wenn er sein Ziel beschreibt mit „Ich mache Akupunktur, um mit dem Rauchen aufzuhören“, dann kann es gut sein, dass er es nicht schafft – wenn die Akupunktur nicht wirkt. Wenn der Teilnehmer sein Ziel nennt: „Ich höre mit dem Rauchen auf“ und dazu beispielsweise als erste Möglichkeit „Akupunktur“ nennt, dann weiß ich: „Der schafft das.“ Warum? Weil der Wille, mit dem Rauchen aufzuhören, so stark ist, dass der Kerl weiter macht. Wenn die Akupunktur nicht hilft, macht er halt Hypnose oder ein Entwöhnungs-Seminar oder …

Eine Mutter, deren kleines Kind schwer krank ist, nimmt alles in Kauf, damit es wieder gesund wird. Einfach, weil ihr Motiv, ihr Beweggrund so stark ausgeprägt ist. Wenn Sie es schaffen, Ihr Motiv so stark herauszuarbeiten, dass es völlig wurscht ist, welchen Weg Sie wählen, Hauptsache, Sie kommen ans Ziel – dann haben Sie gewonnen.

Warum? Finden Sie’s heraus …